Das Bundestreffen 2017 der Säkularen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fand am 11. November in Hannover statt. Die Säkularen Sozis setzten ein Zeichen für plurale und zeitgemäße Religionspolitik. Genossinnen und Genossen aus der ganzen Bundesrepublik waren angereist, um über einen integrativen Religionsunterricht, die weitere Strategie zur Anerkennung auf Bundesebene und die Pläne für das nächste Jahr zu diskutieren. Stellvertretend für unseren Unterstützerkreis fand sich Lale Akgün aus Köln ein, die sich dafür aussprach verstärkt in der Partei zu werben, um weitere Menschen für unsere Sache zu gewinnen. Gäste der Säkularen Grünen aus Niedersachsen und von der Humanistischen Union waren ebenso anwesend.
Die Religionswissenschaftlerin Wanda Alberts von der Leibniz Universität Hannover referierte über „Integrative Religionskunde – Europäische Perspektiven und deutsche Probleme“.
Sie verdeutlichte, dass in den skandinavischen Ländern vor allem Schweden seit den 60er Jahren mit seinem Fach „Religionskunskap“ (Religionskunde) einen erfolgreichen integrativen Ansatz verfolgt. Ein ähnlicher Versuch in Norwegen mit „Christentum, Religion und Lebensanschauungskunde“ war es nur dem Namen nach und privilegierte bis 2007 christlich-theologische Inhalte, als schließlich ein Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dies anprangerte.
In Deutschland wies sie einzig und allein den Berliner Ethikunterricht als integrativ im Sinne eines gemeinsamen Unterrichtes aus. Inhaltlich plädierte Sie für einen kritischen, objektiven und pluralistischen Unterricht, der hier weder bevorzugt noch diskriminiert sowie die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen berücksichtigt. Werte und Normen in Niedersachsen ist Teil der separativen Modelle und verlangt nach mehr religionswissenschaftlicher Fachdidaktik und das Hamburger Modell eines „Religionsunterrichts für alle“ wird strukturell noch von der evangelischen Kirche dominiert. Sonst herrschen in den meisten Bundesländern konfessionelle getrennte Formate vor, die durch zumeist durch mit einem marginal ausgestatteten wie wenig gepflegten Ethikuntericht ergänzt werden.