Zur Gründung des SPD-Arbeitskreises Muslime: SPD darf nicht länger 40% Konfessionsfreie ignorieren

Wortlaut der Pressemitteilung des Bundessprecherkreises / Quelle: www.laizistische-sozis.eu

Stuttgart, 16. Februar 2014. Zur derzeitigen Gründung eines AK Muslime in der SPD nehmen die SPD-Mitglieder für die Trennung von Staat und Religion wie folgt Stellung:

Der neue Arbeitskreis Muslime, neben dem es schon den AK-Christen und den AK-Juden in der SPD gibt, zeigt, dass die SPD-Spitze erkannt hat, das unsere Gesellschaft religiös vielfältiger geworden ist. Damit ist diese Gründung konsequent.

Im Falle der Muslime in Deutschland möchten wir Laizisten jedoch eine gesellschaftliche Anerkennung erreichen, die nicht auf eine privilegierte Stellung von Religionsgemeinschaften abzielt, sondern den Dialog fördert. Auch innerhalb der islamischen Kulturen gibt es orthodoxe und liberale Strömungen. Wir möchten vor allem mit einem Islam ins Gespräch kommen, der die Vereinbarung von Tradition und Moderne unter demokratisch-pluralistischen Verhältnissen als Chance begreift. Anstatt einseitig neue theologische Einrichtungen zu fördern, kann eine laizistische Politik hier Brücken bauen.

Dieses Land (und seine großen Parteien) braucht angesichts der größeren Religionsvielfalt bei zugleich immer weniger Religiösen eine strikte Neutralität des Staates in weltanschaulichen Fragen. Nur in einem weltanschaulich neutralen Staat können sich alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt begegnen und entfalten. So leben etwa 40 % Konfessionsfreie in Deutschland und wahrscheinlich sind weit über 100.000 SPD-Mitglieder konfessionsfrei.

Konsequent wäre es daher, wenn die Parteiführung nun auch die überfällige Gründung eines AKs für Säkulare, Humanisten und Laizisten unterstützt. Schließlich sollte die gesellschaftliche Vielfalt auch innerparteilich abgebildet werden.

Für den SprecherInnenkreis: Nils Opitz-Leifheit

Quelle: www.laizistische-sozis.eu